Geistertreppe
Titel:
Geistertreppe
Autor:
Michelle Schanen
Grafik:
Verlag: Drei Magier Spiele
Spieler: 2-4
Alter: ab 4 Jahren
Dauer: ca. 15 Minuten
Preis: ca. 30 €
(Spielreizwertung 1-10)
GEISTERTREPPE
Das Genre der Versteck- und Geisterspiele erweitert Michelle Schanen mit dem Spiel GEISTERTREPPE. Auch für diese Autorin ist das von Johann Rüttinger wunderschön produzierte Spiel die erste Spieleveröffentlichung. Die Luxemburgerin konnte sich bisher nur über spielerische Erfolge Ihres Gatten, Jacques Zeimet (BAMBOLEO u.v.m.), freuen, diesmal dürfte es umgekehrt sein, denn das Spiel aus dem Verlag Drei Magier Spiele besitzt Klassiker-Qualitäten.
Vier mutige Kinder dringen in eine verfallene Burgruine ein. Ãber 22 brüchige Treppenstufen führt ihr Weg zum Schlossgespenst, das auf seine Art und Weise mit den Eindringlingen fertig wird. Ziemlich schnell verwandeln sich die lieben Kleinen in Schlossgespenster. Konnten sie zuvor noch farblich unterschieden werden, gleichen sie sich bald wie ein Ei dem anderen. Da jedes Kind verantwortlich für eine Farbfigur ist und diese auch als erste ganz nach oben zum Schlossgespenst führen möchte, gilt es, solange wie möglich, nicht als Geist herumzulaufen, beziehungsweise den richtigen Geist bis zum Ende im Blick zu behalten. Der Würfel, Steuerungsmotor der GEISTERTREPPE, zeigt neben den Zahlen von 1 bis 4 zweimal das Schlossgespenst. Wird die Spukgestalt gewürfelt, verwandelt sich eine Spielfigur in einen kleinen Geist. Sind alle Figuren Gespenster, tauschen bei einem entsprechenden Wurf zwei Gespenster ihre Positionen. Jeder darf nun jede Figur vorwärts bewegen. Sobald ein Kindergeist das Schlossgespenst am Ende der Treppe erreicht hat, wird das Geheimnis gelüftet. Die Ãberraschung ist oft groà und es gewinnt nicht immer der, der zuletzt gezogen hat.
Mit dieser Grundregel kommen schon Vierjährige gut klar mit dem pfiffigen Geisterspiel. Sie haben riesigen Spaà an dem Geisterzauber. Johann Rüttinger stülpt seine Holzgeister – so schöne gab es noch nie! – nicht einfach nur lose über die Kinderfiguren, nein, ein Magnet auf den Köpfen der Spielfiguren sorgt dafür, dass sie mit einem „Klack“ unter dem Geist verschwinden und dort auch unverrückbar bleiben.
Sollten Sie das Gefühl haben, die Memoryleistung Ihrer Kinder wird unterfordert, dann wählen Sie die Spielvariante, in der beim Geisterwurf nicht nur die Geister ihre Plätze tauschen, sondern auch die Holzscheiben, die die Farbzuordnung der Spieler anzeigen. Nun wird’s richtig anspruchsvoll.
Klassiker-Qualitäten habe dieses Spiel, war mein Eingangsstatement. Sie haben es wahrscheinlich an der Spielbeschreibung bemerkt. Die GEISTERTREPPE spielt auch mit klassischen Vorbildern, HEXENTANZ und HUSCH, HUSCH, KLEINE HEXE sind nicht so ganz weit weg von dem, was uns Michelle Schanen anbietet. Trotzdem ist ihr Spiel eine eigenständige Entwicklung und mehr als eine Ergänzung der beiden ausgezeichneten Vorgänger. Rüttingers Grafik, seine einmaligen Geisterfiguren werden den Rest dazu beitragen, um aus dem guten Spiel auch ein erfolgreiches zu machen